Der Brustkorb ist ein verbindendes Glied in der Bewegungskette und der Übertragung von Kräften zwischen Becken, Schultergürtel und Kopf. Die Bewegungsfreiheit der Brustwirbelsäule und der Rippen kommt aber vielen Erwachsenen abhanden. Erlebe, wie über die Bewegung der Arme, Weichheit, Beweglichkeit und Elastizität in deinen Brustkorb gebracht werden kann.
Diese einfachen Feldenkrais-Lektionen eignen sich für Anfänger:innen, Personen mit grossen Einschränkungen, Schmerzpatienten und alle, die immer wieder gerne zu den Grundlagen des somatischen Lernen zurückkommen möchten.
Für den Trainer in meiner Ausbildung war das die «Erroll-Flynn»- Lektion. Auch wenn dir der Name evtl. nichts (mehr) sagt, ist das Bild eines klassischen Fechtkampfs in einem alten Film der 30-er-Jahre wohl sehr treffend für diese Lektion. Erlebe, wie du durch Drehungen und Verdrehungen in deinem Schultergürtel wieder mehr Freiheit in Schultern und Armen gewinnst, indem du Rippen und Schultergürtel voneinander differenzierst.
(Quelle: Paul Rubin)
Diese Lektion ist eine meiner absoluten Lieblings-Lektionen, weil sie auf einfache und verblüffende Weise die Verbindung der Arme zum Rumpf klärt und das Brustbein aufrichtet. Wenn der Schultergürtel in der Bewegung von der Körpermitte wieder unterstützt wird, können Verspannungen in Armen und Händen losgelassen werden und es entsteht mehr Spielraum zum Handeln.
(Quelle: Russell Delman)
Die Region zwischen den Schulterblättern ist bei vielen Leuten sehr undifferenziert und gehalten. In dieser Lektion in Seitenlage- lernst du die Bewegungsfreiheit der Schulterblätter kennen und gewinnst somit nicht nur in Armen und Schultern sondern auch im Brustkorb mehr Leichtigkeit und Elastizität in deinen Bewegungen.
(Quelle: Julie Casson)
Spiele in dieser Lektion in Rücken- Seiten und Bauchlage mit der Idee, diverse Regionen des Brustkorbs auf spielerische Weise am Boden anzulehnen und sie durch das Anschmiegen am Boden auch von innen heraus mit deiner Atmung zu beleben. So werden Bereiche im Brustkorb wach, die du sonst so nicht wahrnehmen kannst. Finde Durchlässigkeit und Leichtigkeit in Bereichen, die sich sonst spontan nicht so zeigen und erlebe, wie sich dadurch deine Aufrichtung neu organisiert.
(Quelle: Regula Häfliger B.)
Organisiere in dieser Lektion in Rückenlage die Koordination von Armen, Schultergürtel und Kopf. Geniesse, die Geschmeidigkeit, die dabei im Brustkorb entsteht und erlebe, wie sich deine Aufrichtung im Stehen dann ganz neu organisiert.
(Quelle AY #18)
Erlebe, wie viel Geschmeidigkeit und Leichtigkeit in deine Arme kommt, wenn Rippen, Becken und Schultergürtel optimal zusammenarbeiten können und sich deine Aufrichtung sich von allein organisiert.
Für diese Lektion kannst du einen OVERBALL als Hilfsmittel und Unterstützung unter dem Brustbein in Bauchlage einsetzen. Lass die Luft aus dem Overball entweichen, verschließe ihn wieder und forme den luftleeren Ball zu einer Kuppel. Alternativ kannst du auch ein kleines, weiches Tuch oder ein zusammengefaltetes Paar Wollsocken als Unterstützung verwenden. Natürlich funktioniert die Lektion auch ganz ohne Hilfsmittel gut.
(Quelle: Anat Baniel)
In dieser etwas anspruchsvolleren Lektion versuchst du, den Schultergürtel vom Brustkorb zu differenzieren. Dazu experimentierst du mit der ungewohnten Stellung der Handrücken am Rücken. Erlebe die Freiheit der Rippen und der Atmung, die dadurch entstehen kann.
(Quelle: Lea Wolgnsinger)
Diese Lektionen können höhere Anforderungen an die Achtsamkeit für eigene Grenzen und Bewegungsspielräume stellen, was bedeutet, dass sie uns dazu bringen, unsere Aufmerksamkeit zu schärfen und zu lernen, wie wir unsere eigenen Ressourcen besser einschätzen können. Du wirst jedoch entdecken, dass nicht die Willenskraft, sondern ein respektvoller und spielerischer Umgang mit herausfordernden Bewegungsaufgaben dabei hilft, Grenzen zu verschieben und das eigene (Körper-)Selbstbild zu erweitern.
Erlebe in dieser speziellen Lektion, wie viel Bewegungsfreiheit du in deinen Schultergürtel und Nacken bringen kannst, indem du deine Arme und Schultern rollst und dieses Rollen mit Becken und Kopf koordinierst.
(Quelle: R. Häfliger B.)
Durch verschiedene Armbewegungen bringst du Weichheit und Geschmeidigkeit in deinen Brustkorb. Dabei können alle unnötigen Haltearbeiten losgelassen werden.
(Quelle: AY #454)
In Rückenlage den Handrücken unter die Taille zu schieben scheint am Anfang schwierig und komplex. In dieser Position wird der Schultergürtel jedoch auf wunderbare Weise vom Brustkorb differenziert, und die Ausgangsposition wird mit der Zeit immer einfacher.
(Quelle: Gaby Yaron)
In dieser ungewöhnlichen Lektion bringst du Beweglichkeit in deine Schulterblätter und deinen Brustkorb, damit deine Arme in der Aufrichtung wieder mit mehr Leichtigkeit getragen werden können.
(Quelle: Julie Casson)
In dieser Lektion differenzierst du deinen Schultergürtel vom Brustkorb und lernst, wie du die Arme nach oben verlängern kannst, ohne dabei den Rücken strecken zu müssen. Wohliges Gähnen dabei hilft!
(Quelle: AY #468)
Über diverse Bewegungen des Armes in Rücken- und Seitenlage bringst du mehr Raum und Leichtigkeit in deine obersten Rippen. Wenn alle Verbindungen vom Arm in den Brustkorb differenziert und verlängert werden, gibt dir das Raum zum Handeln und Freiheit für’s Stehen und Gehen.
(Quelle R. Häfliger B.)
Erlebe in dieser nicht ganz einfachen Lektion mit dem Arm hinter dem Kopf, wie Raum entsteht in den obersten Rippen bei den Achselhöhlen hoch zu den Schlüsselbeinen. Du wirst ein Gefühl von Dreidimensionalität im Schultergürtel entwickeln, das sich am Ende sogar in mehr Stabilität beim Stehen und einer freieren Aufrichtung niederschlägt.
(Quelle Amherst)
Das musst du wissen, bevor du anfängst.
Auch wenn diese Bewegungsabläufe manchmal einfach erscheinen, sind sie oft sehr ungewohnt und können dich in unbekanntes Gelände führen. Mache die Bewegungen NIE mit zu viel Kraft oder Anstrengung und gehe NIE über deine Grenzen hinaus.
Versuche nicht, die Bewegungen richtig, gut, schön oder perfekt auszuführen. Vergiss all diese Normen. Gib deinem System stattdessen die Gelegenheit, Neues und Unbekanntes zu entdecken, indem du dich einlässt, ohne zu wissen, wohin die Reise führt.
Wenn wir uns langsam bewegen und dabei unsere Aufmerksamkeit darauf richten, wie wir uns dabei organisieren, kann das Nervensystem neue Möglichkeiten entdecken. Weniger funktionale Bewegungsmuster, die eventuell Ursache von Schmerzen oder Einschränkungen sind, können so losgelassen werden.
So erreichen wir
Falls Ihr Fragen habt, könnt Ihr gerne mit mir Kontakt aufnehmen.
Und so bereitest Du Dich auf diese Lektion vor.
Falls du medizinische Einschränkungen hast, sei bitte vorsichtig.
Betrachte die Bewegungsanweisungen als Vorschläge, die ein spielerisches Ausprobieren erfordern. Entscheide selbst, ob und inwieweit du die Übungsanleitungen umsetzen möchtest. Bei jeder Bewegung sollte dein Wohlbefinden oberste Prämisse sein. Gehe niemals an die Grenze deiner Bewegungsmöglichkeiten. Respektiere Schmerzen als das, was sie sind: Warnhinweise deines Körpers.
Wenn du beim Bewegen Schmerzen spürst, machst du zu viel. Hör dann auf. Mach eine Pause, bewege dich langsamer und führe die Bewegungen kleiner aus.
Wenn du beispielsweise merkst, dass du die Luft anhältst, dann bewegst du dich mit zu viel Kraft und Anstrengung. Experimentiere dann damit, wie du dich bewegen kannst, damit deine Atmung jederzeit frei fließen kann. Wenn du dich so bewegst, dass deine Atmung frei fließen kann und sich die Bewegung einfach und leicht anfühlt, können sich deine Grenzen erweitern und das, was am Anfang schwierig war, wird plötzlich einfach und leicht.
Fühle dich frei, JEDERZEIT eine PAUSE einzubauen, auch wenn ich gerade keine Pause anleite.
Du kannst die Bewegungen auch immer nur in der Vorstellung ausführen – manchmal ist das sogar noch effektiver. Wenn du eine Seite hast, die sehr eingeschränkt ist, dann kehre die Anweisungen einfach auf die andere Seite um und beginne mit der Seite, die sich leichter bewegen kann