Kannst du deine einzelnen Zehen so differenziert spüren wie die Finger deiner Hand? Für die meisten Leute ist das schwierig: die Füsse sind weit weg, obwohl da unsere Aufrichtung beginnt.
Diese einfachen Feldenkrais-Lektionen eignen sich für Anfänger:innen, Personen mit grossen Einschränkungen, Schmerzpatienten und alle, die immer wieder gerne zu den Grundlagen des somatischen Lernen zurückkommen möchten.
Spiele mit der Idee von 3 Hauptpunkten in deiner Fuss-Sohle, welche ein Dreieck bilden und wecke und differenziere die 26 Knochen in deinem Fuss über ein sanftes, wellenartiges Gewichtsverlagern, selbst wenn der Fuss Gewicht übernimmt.
(Quelle: R. Häfliger B.)
Wir spielen weiter mit der Idee des Fuss-Dreiecks in Rückenlage und versuchen, die Gelenke im ganzen Bein über diesem stabilen und flexiblen Fuss zu koordinieren. Diese Lektion organisiert auch gut die Balance im Stehen.
(Quelle: R. Häfliger B.)
Für diese Lektion brauchst du ein TUCHROLLE von ca. 30 cm Länge und 8-10 cm Dicke. Rolle ein Badetuch oder eine kleine Decke in diese Form und lege sie griffbereit neben dich. Während der Lektion legen wir dann die Tuchrolle längs unter eine Beckenhälfte und kreieren so eine asymmetrische Ausgangslage, welche deine lebendigen Füsse ausgleichen, wenn die freie Beckenhälfte sich dann nach hinten absenkt.
(Quelle: R. Häfliger B.)
Spiele mit gähnendem Ziehen und Strecken durch dein Knie in Rippen, Wirbelsäule und Kopf und erlebe, wie danach deine Aufrichtung, die Organisation im Becken und das Stehen und Gehen auf deinen wachen Füssen sich total anders anfühlt.
(Quelle: Russell Delman)
Diese Lektionen können höhere Anforderungen an die Achtsamkeit für eigene Grenzen und Bewegungsspielräume stellen, was bedeutet, dass sie uns dazu bringen, unsere Aufmerksamkeit zu schärfen und zu lernen, wie wir unsere eigenen Ressourcen besser einschätzen können. Du wirst jedoch entdecken, dass nicht die Willenskraft, sondern ein respektvoller und spielerischer Umgang mit herausfordernden Bewegungsaufgaben dabei hilft, Grenzen zu verschieben und das eigene (Körper-)Selbstbild zu erweitern.
Spiele in dieser Lektion in Rücken und Bauchlage mit der Idee, mit eingefärbten Fusssohlen den Boden zu bemalen. Erlebe. wie sich nach und nach- deine Beine entspannen, deine Füsse wacher werden und die Bewegung der Füsse mehr und mehr von dir mitbewegen. Je durchlässiger die Bewegung der Füsse bis hin zum Kopf geleitet wird, desto weniger Scherkräfte wirken auf die einzelnen Gelenke in Beinen und Rumpf. Geniesse dein Stehen und Gehen am Ende dieser Lektion.
(Quelle: AY #111)
Wir differenzieren hier die Zehen und Mittelfuss-Knochen der Füsse mit den Händen im Sitzen und machen die Füsse derart beweglich, dass wir die Zehen beider Füsse zum Schluss sogar miteinander verschränken können. Als Vorbereitung für diese Lektion lohnt es sich, mal ein Bild vom Skelett des Fusses etwas genauer anzuschauen.
(Quelle: R. Häfliger B.)
Erlebe in dieser Lektion in Rückenlage, wie du dich optimal von Fuss bis Kopf organisieren kannst, um mit gehobenem Becken Kreise auf und zwischen den Schulterblättern zu malen, bis deine Wirbelsäule weich und geschmeidig ist und deine Füsse flexibel und stabil deine Aufrichtung organisieren.
(Quelle: Dennis Leri)
Differenziere deine Fuss-Sohlen in Rückenlage mit dieser klassischen Feldenkrais-Lektion und gewinne dadurch mehr Spielraum und Balance im Stehen.
(Quelle: AY #433)
Das musst du wissen, bevor du anfängst.
Auch wenn diese Bewegungsabläufe manchmal einfach erscheinen, sind sie oft sehr ungewohnt und können dich in unbekanntes Gelände führen. Mache die Bewegungen NIE mit zu viel Kraft oder Anstrengung und gehe NIE über deine Grenzen hinaus.
Versuche nicht, die Bewegungen richtig, gut, schön oder perfekt auszuführen. Vergiss all diese Normen. Gib deinem System stattdessen die Gelegenheit, Neues und Unbekanntes zu entdecken, indem du dich einlässt, ohne zu wissen, wohin die Reise führt.
Wenn wir uns langsam bewegen und dabei unsere Aufmerksamkeit darauf richten, wie wir uns dabei organisieren, kann das Nervensystem neue Möglichkeiten entdecken. Weniger funktionale Bewegungsmuster, die eventuell Ursache von Schmerzen oder Einschränkungen sind, können so losgelassen werden.
So erreichen wir
Falls Ihr Fragen habt, könnt Ihr gerne mit mir Kontakt aufnehmen.
Und so bereitest Du Dich auf diese Lektion vor.
Falls du medizinische Einschränkungen hast, sei bitte vorsichtig.
Betrachte die Bewegungsanweisungen als Vorschläge, die ein spielerisches Ausprobieren erfordern. Entscheide selbst, ob und inwieweit du die Übungsanleitungen umsetzen möchtest. Bei jeder Bewegung sollte dein Wohlbefinden oberste Prämisse sein. Gehe niemals an die Grenze deiner Bewegungsmöglichkeiten. Respektiere Schmerzen als das, was sie sind: Warnhinweise deines Körpers.
Wenn du beim Bewegen Schmerzen spürst, machst du zu viel. Hör dann auf. Mach eine Pause, bewege dich langsamer und führe die Bewegungen kleiner aus.
Wenn du beispielsweise merkst, dass du die Luft anhältst, dann bewegst du dich mit zu viel Kraft und Anstrengung. Experimentiere dann damit, wie du dich bewegen kannst, damit deine Atmung jederzeit frei fließen kann. Wenn du dich so bewegst, dass deine Atmung frei fließen kann und sich die Bewegung einfach und leicht anfühlt, können sich deine Grenzen erweitern und das, was am Anfang schwierig war, wird plötzlich einfach und leicht.
Fühle dich frei, JEDERZEIT eine PAUSE einzubauen, auch wenn ich gerade keine Pause anleite.
Du kannst die Bewegungen auch immer nur in der Vorstellung ausführen – manchmal ist das sogar noch effektiver. Wenn du eine Seite hast, die sehr eingeschränkt ist, dann kehre die Anweisungen einfach auf die andere Seite um und beginne mit der Seite, die sich leichter bewegen kann